Freitag, 6. März 2009

"Lex Nokia"

Sehr geehrte Herren Gehrig, Mehdorn und Obermann,

nehmen Sie sich doch mal ein Beispiel an Nokia in Finnland.

Statt die Überwachungsmethoden auf illegalem Wege zu betreiben und somit ihren Ruf aufs Spiel zu setzen, schauen sie doch mal nach Finnland, wo der bekannte Mobiltelefonhersteller eine viel schlauere Methode entwickelt hat, die auch noch legal ist: die gesetzliche Rechtfertigung, den E-Mail-Verkehr der Angestellten zu überwachen.
Wie Sie das anstellen?
Ganz einfach: Drohen Sie, ihre Fertigungsanlagen und Handelszentren einfach ins Ausland zu verlagern, sollte dieses nötige Gesetz nicht ratifiziert werden. In Finnland hat es doch auch geklappt!
Achso, und die Überwachung dient natürlich nur dazu, den Traffic im Firmennetzwerk zu verbessern, der durch die vielen vielen privaten E-Mails behindert wird...


Sonntag, 8. Februar 2009

Medien+Freiheit

Ohne lange Umschweife: Ein Video

Wer bislang noch nicht den Glauben an eine freie Medienlandschaft verloren, der sollte sich das mal angucken, alle anderen werden bestätigt:





Man erinnere an:

Das Bundesverfassungsgericht am 05.08.1966:

„Eine freie, nicht von der öffentlichen Gewalt gelenkte, keiner Zensur unterworfene Presse ist ein Wesenselement des freiheitlichen Staates; insbesondere ist eine freie, regelmäßig erscheinende Presse für die moderne Demokratie unentbehrlich. …
In ihr artikuliert sich die öffentliche Meinung. … In der repräsentativen Demokratie steht die Presse zugleich als ständiges Verbindungs- und Kontrollorgan zwischen dem Volk und seinen gewählten Vertretern in Parlament und Regierung.“ (Quelle: Wikipedia)


und nun der letzte (warum auch immer gekürzte) Satz aus dem Video:

„Der Mehrwert besteht einfach darin, dass wir die Wahrheit erfahren und die dann,
so bitter es für manche auch ist, dann nicht schreiben oder senden dür…“.



Für mehr Informationen lege ich euch die Internetadresse "www.kannnichtsein.com" ans Herz.



Montag, 2. Februar 2009

Waltz With Bashir





Diesmal möchte ich euch ein Film ans Herz liegen. Genauer gesagt ist es gar kein Film, sondern eine Dokumentation. Thema ist der Krieg im Libanon, der schon einige Jahrzehnte her ist.

Zur Story:
Das Trauma eines Freundes, das ihn jede Nacht von 26 Hunden verfolgen lässt, und auf seine Rolle im Krieg zurückzuführen ist, ist Ausgangspunkt für den Regisseur Ari, sich auf Spurensuche nach seiner eigenen Rolle im Krieg zu machen. Sämtliche Erinnerungen daran sind weg, er weiß nur noch, dass er in einem Massaker in einer libanesischn Stadt verwickelt war.
Angestachelt durch seine Suche, macht er sich auf, ehemalige Kameraden und Freunde aufzusuchen, die ihm helfen, seine Erinnerungen an den Krieg wiederzubeleben. Jeder von ihm erzählt eine bewegende Geschichte über die Erfahrungen im Krieg, die rückblendend erzählt werden. Nach und nach erholt sich Aris Erinnerungsvermögen und die Bilder vom Massaker werden immer klarer und deutlicher. Wie deutlich, das zeigt sich in den letzten Minuten, die nichts für schwache Nerven sind.

Das Besondere an dem Film ist, dass es nicht wie eine Dokumentation wirkt. Es basiert zwar auf einer wahren Hintergrundgeschichte und auch die Interviews sind tatsächlich geführt worden, doch wurden diese Interviews und die Rückblenden nachträglich animiert, ähnlich wie die Filme von Linklater. Resultat sind surrealistische, verstörende bis atemberaubend schöne Bilder und Szenen, die die Härte des Krieges verschwinden lassen, bis dieser sich mit Kugeln, Bomben und Leichen unvermittelt zurückmeldet.

Ein absolut sehenswerter Dokumentarfilm, der ja eigentlich keiner so wirklich ist.




Sonntag, 25. Januar 2009

Bleibt die Betrachtung fremden Glücks,
mit Gruß ans Ideal zurück,
samt sentimentaler Gaunerei,
im Herzen doch einerlei.

Der Bourgeois in dir,
das Opfer, Täter, Tier,
reißt dich zusammen, zieht dich ins Leben,
oder einzelt dich, ein Schuss zu geben,
der ein Ende setzt, wo willst du hin?

Tausend Seelen tragen dir den Sinn!

Versteckt sich hinterm Minenspiel
nur ein Kenner des nihil?

Sonntag, 18. Januar 2009

King Crimson - In the Court Of The Crimson King



"The Court Of The Crimson King" stellt die Geburtstunde des Progressive Rock dar, dass die gesamten 70er über populär war. Erschienen 1969, stellte es mit seinen komplexen und von Improvisation bestimmten Kompositionen ein neues Genre dar, dass über die Geradlinigkeiten bereits existierender Rockmusik hinausgeht.
Noch heute ist King Crimson aktiv und haben es geschafft, die über die Jahrzehnte auftretenden Musikstile konstruktiv in ihre Eigene zu integrieren.




(listen)

Mittwoch, 14. Januar 2009

Frank Zappa - Sheik Yerbouti



Dieses Album stellt einen kleinen Wendepunkt in der langen Diskografie Frank Zappa's dar. Noch nie waren die parodistischen und satirischen Einflüsse so stark, was bereits am Titel erkennbar ist, der auf den KC and the sunshine-hit "Shake Your Booty" anspielt. Auch im weiteren Verlauf erkennt man vielerlei Parodien auf Pop-Songs und Höhepunkt Zappa'schen Humor auf dieser Platte ist wohl der erstklassige Disco-Hit mit den passenden Titel "Dancin' Fool".
Mit "Sheik Yerbouti" trat Zappa erstmals stärker ins mediale Rampenlicht und die Platte wurde zum ersten Megaseller.





(listen)

Donnerstag, 8. Januar 2009

The Mars Volta - De-loused In The Comatorium


Nach dem unglücklichen Split von At The Drive-in machten Gitarrist Omar A Rodriguez-Lopez und Sänger Cedric Bixler-Zavala gemeinsame Sache und kreierten ein allseits hochgelobtes Album, dass ein kreatives Genre-Chaos darstellte, wie man es seit dem selten erlebt hat:
Latin und Salsa, gepaart mit progressivem Rock, Freejazz, Noise und Dub, zusammengesteckt in den Wahnsinn-O-Mat, auf höchster Stufe durchgeschüttelt und gespickt mit einer irren Story über den Tod ihres besten Freundes. Meiner Meinung nach konnten TMV bis heute nicht die Genialität dieses Meisterwerks wiederholen, deshalb ist dieses Album Pflicht für Freunde anspruchsvoller und fordernder Musik.








(listen)

Untitled #1

a curfewed soul, misread its signs
to follow blind into a trap
verbal pacifiers - stung a palatine
could you still taste a way
mending this picaresque heart

lost in being lost upon you
or just in reverie

Mittwoch, 7. Januar 2009

Der lange Schatten des Diktators

Ende letzten Jahres hat der russische Staatssender Rossija eine Internet-Umfrage durchgeführt, an der sich etwa 4,5 Millionen Russen beteiligt haben. Thema der Umfrage waren die Helden Russlands.

Die Meisten denken nun natürlich an solche Größen wie Dostojewski, Tolstoi oder Katharina die Große. Doch mit 519.000 Stimmen landete auf Platz 3 ein Mann, der bis zu seinem Tode 1953 mehrere Millionen Menschen entweder verhungern ließ oder in Arbeitslager, sogenannte Gulags steckte: Josef Stalin

Experten sehen die Popularität im Zusammenhang mit dem Sieg gegenüber der Wehrmacht im zweiten Weltkrieg.

Auf Platz 1 landete mit gerade mal 5.000 Stimmen mehr der russische Nationalheld und Heilige der Russisch-Orthodoxen Kirche, Fürst Alexander Newski, auf Platz 2 der zaristische Ministerpräsident Pjotr Stolypin.

(Quelle: http://www.n-tv.de/1076931.html)